Ehrungen und Jahresberichte 2020 bis 21 der BRK-Bereitschaft Mainstockheim-Buchbrunn
01.08.2022
Die BRK-Bereitschaft Mainstockheim-Buchbrunn war trotz Einschränkungen in den letzten beiden Jahren im Einsatz, jedoch kamen alle Lehrgänge und Ausbildungen zum Erliegen.

Bereitschaftsleiter Alfred Schnabel berichtete in der Mitgliederversammlung weiter, dass die Betreuung durch die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) ebenfalls fortgesetzt wurde, allerdings zeitweise nur durch hauptamtliche Seelsorge aus beiden Konfessionen.
Bei 65 Einsätzen brachte es die Bereitschaft 2020 auf 300 Einsatzstunden. 2021 hatte der PSNV 77 Einsätze, die Bereitschaft Mainstockheim-Dettelbach hatte 36 Einsätze mit 250 Stunden.
Die herausragenden Einsätze fanden beim Messerattentat in Würzburg und im Ahrtal statt, wo sich drei PSNV-ler 72 Stunden um Flutgeschädigte kümmerten.

Inzwischen arbeitet die Bereitschaft wegen fehlenden Nachwuchses vermehrt mit der Bereitschaft Dettelbach zusammen um sanitätsdienstliche Absicherungen gewährleisten zu können. Der Fachdienst PSNV bleibt jedoch in der Bereitschaft Mainstockheim-Buchbrunn beheimatet.
Schnabel kündigte an, dass sich die Bereitschaft an den Wochen 60+ des Landkreises beteiligen werde.

Ehrenbereitschaftsleiter Karl Patzelt und der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Marcel Schöpf übernahmen die Ehrungen.
Patzelt betonte, dass Schleyer bei Weinfesten und Krankentransporten als Sanitätshelfer war und 1981-1993 als stellvertretender Kolonnenführer wirkte.
Frühwald betreute Sportveranstaltungen und Weinfeste, zudem übernahm er Wachdienste auf der Autobahn. Einen ähnlichen Tätigkeitsverlauf hatte Reitzel bei Veranstaltungen, im Fahrdienst, Zeltaufbau und Vorbereitungen zu Veranstaltungen.
Seit 2006 gehört Hanjo von Wietersheim zur Bereitschaft und rief gemeinsam mit Andrea Finger und Alfred Schnabel die Notfallseelsorge ins Leben. Er ist heute deren Sprecher, psychosoziale Fachkraft und Mitglied der Landeslehrgruppe im BRK, verantwortlich für die Fachausbildung. Im Landkreis ist er Ansprechpartner für Landratsamt, Feuerwehren und Rettungskräfte in der psychosozialen Notfallversorgung.
Andrea Finger begann im Jugendrotkreuz und leistet heute überwiegend Einsätze in der PSNV.
Von Wietersheim freute sich über die gute Zusammenarbeit mit der Blaulichtfamilie, er erwartet gleichzeitig größer werdende Einsätze.

Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs würdigte das Zusammenwirken der Beteiligten und unterstrich, dass er ähnliche Ereignisse wie im Ahrtal am Main nicht erleben wolle.
Obwohl die PSNV gerne klein geredet werde, stehe sie überall im Einsatz, lobte Schöpf die einmal getroffene Entscheidung der Bereitschaft, den Schwerpunkt auf PSNV zu legen.
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Ehrungen: Für 50 Jahre: Karl Schleyer, Hans Georg Frühwald, Engelbert Reitzel, für 35 Jahre: Alfred Schnabel sowie Hanjo von Wietersheim und für 25 Jahre: Andrea Finger

Sanitätsbereitschaft bewältigt viele Aufgaben
07.03.2017
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Bereitschaft Mainstockheim-Buchbrunn stand am Sonntag im Unterrichtsraum der Feuerwehr Mainstockheim die Ehrung langjähriger Mitglieder und die Wahl des Bereitschaftsleiters.

Pfarrer Hanjo von Wietersheim von der Arbeitsgemeinschaft Psychosozialer Notfallversorgung Kitzingen (ArGe) unterstrich eingangs in einem Geistlichen Wort die Bedeutung von Feuerwehr und Rotem Kreuz als christliche Gemeinschaften, die aus christlicher Überzeugung für alle da seien und für alle einstünden.

Kreisbereitschaftsleiter Karsten Droll zeichnete Uve Kern für 50 Jahre aktiven Dienst im Roten Kreuz aus. Mit 17 Jahren sei er in die Sanitätskolonne eingetreten und habe sich durch Lehrgänge und Erfahrungen umfassendes Wissen erworben.

30 Jahre ist Hanjo von Wietersheim aktives Mitglied. Er begann 1970 bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Mölln als Rettungsschwimmer und Bootsführer, bis ihn seine berufliche Laufbahn zur Wasserwacht führte und er eine Ausbildung als Rettungssanitäter absolvierte. Seit 1986 ist er im Landkreis Ansprechpartner für Feuerwehren und Rettungskräfte, die schwere Einsätze erlebten und seelisch belastet wurden. Mit der Gründung des Fachdienstes Psychosoziale Notfallversorgung im BRK-Kreisverband trat er als psychosoziale Fachkraft ein. Die ArGe wurde für ihre Arbeit 2016 mit dem Erwin-Rumpel-Gedächtnispreis ausgezeichnet.

Bereits während seiner aktiven Bundeswehrzeit und vor Eintritt in die Bereitschaft 1986 unterstützte Alfred Schnabel in der Sanitätsbereitschaft die sanitätsdienstliche Aus- und Weiterbildung. Bis heute arbeitet er in der Breitenausbildung als Erste-Hilfe-Ausbilder im Kreisverband. Zusammen mit Andrea Finger gründete er 2006 den Fachdienst Krisenintervention, der im gleichen Jahr in die ArGe eingegliedert wurde.

Nach ihrem Eintritt 1996 ins Rote Kreuz brachte sich Andrea Finger zunächst in der Rettungshundestaffel und im Jugendrotkreuz ein. Seit dem Aufbau des Fachdienstes arbeitet sie dort unermüdlich auch als stellvertretende Bereitschaftsleiterin mit.

Die Wahl des Bereitschaftsleiters bestätigte Alfred Schnabel im Amt.

In seinem Rechenschaftsbericht blickte der Bereitschaftsleiter auf die erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit der elf Mitglieder zurück. Der Fachdienst Notfallnachsorge habe in 55 Einsätzen 252 Einsatzstunden und 150 Aus- und Fortbildungsstunden absolviert. Zu den Aufgaben gehöre das Überbringen von Todesnachrichten mit der Polizei, häusliche Einsätze bei laufenden oder erfolglosen Reanimationen und die Begleitung von Einsatzkräften und Betroffenen bei schweren Unglücksfällen und Todesfällen. Die Alarmierung erfolge immer über die Rettungsleitstelle.

Im Bereich Sanitätsdienst wurden bei den Weinfesten in Buchbrunn und Mainstockheim sowie bei der Kirchweih in Mainstockheim 145 Einsatzstunden aufgewendet, in Unterrichten weitere 98 Stunden.

Der Dank Schnabels galt der Bereitschaft Dettelbach, die jederzeit unterstützend aushilft.

Die Notfallnachsorge wird für Betroffene und Einsatzkräfte gleichermaßen eingesetzt. Von Wietersheim berichtete, dass die ArGe beim Axtattentat in Würzburg mit zehn Personen in die Betreuung integriert wurde und so Ausbildung und Erfahrung nutzen konnte.

Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs unterstrich die Zusammenarbeit von ArGe und Feuerwehr in Mainstockheim und kündigte auf Nachfrage Schnabels auch eine Lösung für den Anhänger der ArGe an, für den es derzeit keinen Stellplatz gibt. Schwieriger sei die Frage nach einem Stellplatz für das Einsatzfahrzeug, die er aber ebenfalls zu klären versprach.

Kreisbereitschaftsleiter Droll würdigte die harmonische Zusammenarbeit mit Bereitschaft und ArGe, auf beide könne der Kreisverband nicht verzichten. Sein Dank galt auch den Gemeinden, die solche Einrichtungen unterbringen und fördern. Gleichzeitig beklagte Droll, dass die Jugend und damit der Nachwuchs auf sich warten lasse. Jeder neue Helfer müsse zunächst begeistert werden, auch um später Verantwortung zu übernehmen.
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Neuwahl bei der Sanitätsbereitschaft Mainstockheim/Buchbrunn

Nach über 30jähriger Bereitschaftsleitertätigkeit stellte Christian Müller sein Amt zur Verfügung.
Die anwesenden Mitglieder wählten daraufhin Alfred Schnabel zum neuen ?Chef?.
Zur Stellvertreterin wurde Andrea Finger bestimmt.
Um die Gerätschaften in der Unterkunft kümmert sich weiterhin Christian Müller.

Anschließend dankte Alfred Schnabel dem bisherigen Leiter Christian Müller für sein langjähriges Engagement.
1981 übernahm Müller den Posten von Peter Emsberger.
Seitdem haben sich die Aktivitäten erweitert. Neben den sanitätsdienstlichen Aufgaben, wie das Absichern der Weinfeste, ist im Jahr 2007 eine neue Aufgabe dazugekommen.
Die Bereitschaft Mainstockheim/Buchbrunn nimmt seitdem Betreuungsaufgaben wahr.
Sie ist als Unterstützung in die Schnelleinsatzgruppe Betreuung der Sanitätsbereitschaft II Kitzingen eingegliedert. So konnte die Eigenständigkeit erhalten bleiben.

Zudem ist der Fachdienst Notfallnachsorge angegliedert. Die Bereitschaftsmitglieder sind als Kriseninterventionsberater für betroffene Menschen nach belastenden Ereignissen eingesetzt. Das Meldebild der Einsätze erstreckt sich vorwiegend auf die Unterstützung der Polizei beim Überbringen von Todesnachrichten, bei Verkehrsunfällen mit Todesfolge oder erfolglosen Reanimationen. Zusätzlich stehen sie für ihre Kameraden als Ansprechpartner zur Verfügung.

Um das Fortbestehen der Bereitschaft zu sichern, freuen wir uns über Interessierte, die mitmachen möchten.
Zukünftig werden die Bereitschaftsabende, welche im Feuerwehrhaus stattfinden, im Rundblick bekannt gegeben.
Schaut doch mal vorbei!

Text: Andrea Finger
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von links Andrea Finger, Karsten Droll, Alfred Schnabel, Christian Müller Bild:Andrea Finger

Notfallversorgung und Sanitätsbereitschaft

Der ehrenamtliche Krankentransport und Einsatz im Rettungswagen kann seit einigen Jahren aufgrund gesetzlicher Vorgaben nur noch von professionellen Kräften geleistet werden.
Diese Aufgabe konnte die Bereitschaft nicht mehr gerecht werden.
So hat die Bereitschaft vom Bayerischen Roten Kreuz Mainstockheim-Buchbrunn vor einigen Jahren neben der Sanitätsbereitschaft bei Festen und Großveranstaltungen
einen neue wichtige Aufgabe im Landkreis Kitzingen übernommen:
die (psychosoziale) Notfallversorgung( PSNV). Dabei geht es um die Begleitung Betroffener und Angehöriger bei Todesfällen und schweren Verkehrsunfällen, Überbringung von Todesnachrichten mit der Polizei, erfolglose Reanimation, Suizid usw.
Bei der Versammlung freute sich Pfarrer und Kirchenrat Hanjo von Wietersheim aus Iphofen (Begründer und Leiter der Notfallseelsorge im Landkeis Kitzingen und in ganz Bayern) über die “enge Kooperation” mit den Rettungsorganisationen.
Die Tatsache, dass im Jahr 2011 bei 55 Einsätzen der PSNV, davon 21 Einsätze von der Bereitschaft geleistet wurden und “keine wirklich großen und spektakulären Einsätze” zu begleiten waren, wertete der Geistliche positiv.
Um dennoch für alle Fälle vorbereitet zu sein, haben die Mitglieder im Jahr 2011, so der Bereitschaftsleiter Christian Müller bei der Jahresversammlung im Dezember, an fünf Fortbildungsveranstaltungen teilgenommen.

Ein “Bonbon” war die sanitätsdienstliche Absicherung bei der kleinen Gartenschau in Kitzingen an einem Wochenende im Sommer 2011.
Insgesamt fielen bei der Sanitätsbereitschaft ca. 250 Stunden und zusätzlich insgesamt ca. 150 Stunden Einsätze des Kriseninterventionsteams (AG PSNV) an.
Kreisbereitschaftsleiter Karl Patzelt würdigte im Rahmen der Versammlung das Engagement verdienter Mitglieder und nahm die Ehrung für langjähriges Engagement vor.

Als Uwe Kern 1966 in die damalige Rotkreuz-Kolonne eintrat, war er gerade einmal 17 Jahre alt. Nun wurde er für 45 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Jahrelange Erfahrungen hatte Kern im Bereich Sportverletzungen und im ehrenamtlichen Krankentransport gesammelt.
Fast jedes Wochenende übernahm er vor allem auf dem Fußballplatz und bei anderen Sportveranstaltungen im Kreisverband die Sanitätsbereitschaft.
Auf 25 Jahre kann Kirchenrat Hanjo von Wietersheim zurückblicken.
Der evangelische Pfarrer und Notfallseelsorger begann 1970 bei der Deutschen
Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) im Mölln, wurde Rettungsschwimmer und Bootsführer.
Er arbeitete in Hamburg und Kiel. Dann aber zog es ihn in die Nähe von Neuendettelsau. Hier engagierte er sich bei der Wasserwacht und absolvierte eine Ausbildung zum Rettungsassistenten. Er spürte immer wieder die psychische Belastung der Rettungskräfte bei den Einsätzen. So gründete er die Notfallseelsorge erst in Kronach und Nürnberg, dann für ganz Bayern.
Im Landkreis Kitzingen angekommen, trat er 1986 dem BRK-Kreisverband bei und wurde Ansprechpartner bei Feuerwehren und Rettungskräften, die schwere Einsätze erlebt hatten und seelisch belastet waren. Wegen dem Schwerpunkt Notfallseelsorge und als Dozent in der BRK Landesleitung gehört er auch zur Bereitschaft Mainstockheim-Buchbrunn.

Ebenfalls auf 25 Jahre im BRK darf der stellvertretende Bereitschaftsleiter Alfred Schnabel zurück blicken.
Bereits als Bundeswehrsoldat im Sanitätsdienst bildete er die Bereitschaftsmitglieder fort.
Als Erste-Hilfe-Ausbilder im Kreisverband ist er in der Breitenausbildung tätig. Als Kriseninterventionsberater und Fachdienstführer PSNV ist er in der AG PSNV in Teamleitung aktiv.
Mit 15 Jahren Mitgliedschaft gehörte auch Andrea Finger aus Kitzingen zu den Geehrten. Sie kam nach einer Kinderpause 1996 zurück ins Rote Kreuz und beteiligte sich am Aufbau einer Hundestaffel im Kreisverband. Nach dem Tod ihres Hundes ließ sie sich als Kriseninterventionsberaterin ausbilden und war maßgelblich am Aufbau des KIT-Teams in Mainstockheim beteiligt.
Seither engagiert sie sich zusammen mit Ehemann Burkhard in der Notfallseelsorge.
45 Jahre gehört schon Wilhelm Willdazu. Seine Ehrung wird bei der nächsten Gelegenheit nachgeholt, da er nicht zur Versammlung kommen konnte.

Text: Alfred Schnabel/Josef Gerspitzer

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Foto: Gerhard Bauer